Über uns

Die Evangelische Kindertagesstätte Julienstift kann als traditionsreiche, sozialpädagogische Einrichtung auf eine langjährige Geschichte (erbaut 04.10.1894) zurückblicken. Heute bieten wir 45 Kindern, im Alter von 3 bis 6 Jahren, Platz zum Spielen und Lernen.

Die Kita liegt im Bereich der nordwestlichen Marburger Altstadt/Bereich Ketzerbach. Sie ist auf Grund ihres langjährigen Bestehens ein wichtiger Bestandteil des historisch gewachsenen Wohngebietes.

Das Einzugsgebiet unserer Einrichtung zeichnet sich durch einen hohen Anteil an Familien mit akademischem Hintergrund, einem hohen studentischen Bevölkerungsanteil, aber auch durch eine hohe Zahl alteingesessener Familien aus, von denen teilweise mehrere Generationen die Tageseinrichtung für Kinder besucht haben.

Vereine und Verbände – die Ketzerbachgesellschaft –, Feuerwehr, etc. wirken gemeinschafts- und identitätsbildend, so dass teilweise fast dörfliche Strukturen vorhanden sind. Die Elisabethkirche und die St. Michaelskapelle – genannt Michelchen – können problemlos aufgesucht und für die regelmäßigen Gottesdienste oder christlichen Erzählzeiten genutzt werden.

Oberhalb der Kindertagesstätte gibt es die Möglichkeit in den nahegelegenen Wald oder zum Marburger Schloss zu gelangen Die Evangelische Kindertagesstätte Julienstift gehört zur Elisabethkirchengemeinde.

In Anlehnung an den Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan wird in der Evangelischen Kindertagesstätte Julienstift der Bildung der Kinder ein hoher Stellenwert eingeräumt. Von Anfang an äußern Kinder ihre Bedürfnisse und gestalten ihre Bildung und Entwicklung selbst aktiv mit. Kinder wollen von sich aus lernen. Ihr Lerneifer, ihr Wissensdurst und ihre Lernfähigkeit sind bemerkenswert groß. Bildung im Kindesalter gestaltet sich als sozialer Prozess, an dem sich Kinder und Erwachsene aktiv beteiligen. (Hessischer Bildungs- und Erziehungsplan).  

 

Basiskompetenzen

Ein wichtiger Aufgabenbereich der Kindertagesstätte ist die Unterstützung und Förderung der Entwicklung der kindlichen Kompetenzen. Als Basiskompetenzen  sind hier zunächst die emotionalen und sozialen Kompetenzen zu nennen.

Die Kinder werden in der Kindertagesstätte darin unterstützt, ein gutes Selbstwertgefühl zu entwickeln und ihre Selbstwirksamkeit zu erleben. Sie lernen, ihre Gefühle zu erkennen und zu benennen, sie zuzulassen und in der Gruppe bei Bedarf zu thematisieren. (Siehe auch Konzeption)  

 

Vorbereitete Umgebung-Freispiel

Die Kinder des Julienstiftes finden eine vorbereitete Umgebung in der Freispielphase vor, in der sie Materialien und Montessori Materialien frei wählen können, die Ihre Basiskompetenzen stärken und folgende Bildungsthemen berühren:  

Lebenspraxis und Gesundheit
Bewegung und Sport
Kreativität und Kunst
Sprache und Literatur
Lernen, Forschen und entdecken
Natur und Umwelt
Religiosität und Werte
Medien  
 

 

Gezielte Angebote  

Um gezielt auf die Bedürfnisse, Themen der Kinder zu reagieren und die Basiskompetenzen zu stärken, sind Beobachtungen die ständige Grundlage unserer Arbeit. An den Themen wird intensiv in den Bezugsgruppen oder nachmittags in Interessengruppe weitergearbeitet in Form von Projekten, Exkursionen und gezielten Angeboten.  

Für die Kinder im letzten Kindergartenjahr findet  einmal in der Woche die Schulanfängergruppe statt, die den Übergang in die Schule intensiv begleitet.

 

Montessori-Material  

Dieses Material unterstützt die Arbeit mit den Bildungsthemen der Kinder, da es für viele Bildungsbereiche spezielle Materialien gibt, wie z.B. Sprache, Mathe, Naturwissenschaften, Lebenspraxis etc. Sie unterstützen außerdem die Basiskompetenzen und explizit die Persönlichkeitsentwicklung durch Selbsttätigkeit.  

Der Tagesablauf in der Kindertagesstätte Julienstift gliedert sich in freie und gezielte Spielphasen auf.

Morgens

7:00 Uhr bis 10:20 Uhr: Freispielphase in verschiedenen Funktionsbereichen

7:15 Uhr bis 10:15 Uhr: Frühstück (gleitend), Schulanfängergruppe (1x wöchentlich, altershomogen)

10:20 Uhr bis 10:30 Uhr: Gemeinsames Aufräumen in allen Räumen

10:30 bis 11:45 Uhr: Bezugsgruppen (altersgemischt) an drei Tagen in der Woche,an zwei Tagen(Di/Do) finden gruppenübergreifende AG´s statt.

 

Mittags

11:45 Uhr bis 12:00 Uhr: Abholen der Vormittagskinder, Übergang zum Mittagessen

12:00 Uhr bis 12:45 Uhr: Mittagessen für Essenskinder

12:45 Uhr bis 14:00 Uhr: Ruhephase für alle Essenskinder (Bedürfnisorientiert, z.B. Vorlesen, Schlafen, ruhiges Spiel in den Räumlichkeiten, Spiel auf dem Außengelände)

13:45 Uhr bis 14:00 Uhr: Abholen der 14:00 Uhr-Kinder

 

Nachmittags

14:00 bis 17:00 Uhr: Freispiel (inkl. Imbiss),interessenbezogene Projekte, Weiterarbeiten an Themen vom Vormittag , Gleitendes Abholen, spätestens um 16:50 Uhr sollten die letzten Eltern eintreffen

Frühstück:

Ein zuckerfreies Frühstück bringen die Eltern für Ihr Kind mit.

Mittagessen:

Das Mittagessen liefert Esstragon aus Marburg. Esstragon ist ausgezeichnet mit dem Bio-Zertifikat.

Nachmittagsimbiss:

Den Nachmittagsimbiss bereiten die Fachkräfte vor und es wird dabei auf Bio-Qualität geachtet.

Getränke:

In der Kindertagesstätte werden ausschließlich ungesüßte Getränke ausgeschenkt, wie z.B. Milch, Wasser und ungesüßte Tees

Die Sprachkompetenz und Kommunikationsfähigkeit von Kindern ist eine sehr wichtige Grundlage für die sozial/emotionale Entwicklung sowie für alle Bildungsbereiche und Lernprozesse.  Eine altersadäquate Sprachentwicklung ist unverzichtbar für erfolgreiches Lernen und Bilden. Die spätere Bereitschaft, sich mit Lesen und Schreiben auseinanderzusetzen, wird durch eine gezielte Förderung der sprachlichen Entwicklung in der Kindertagesstätte gefördert.

Der Kindertagesstätte kommt daher eine besondere Bedeutung in der Förderung der kindlichen Sprachkompetenz als Schlüsselqualifikation zu. Der gesetzliche Auftrag  zur Sprachförderung leitet sich aus dem Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan ab. Die Sprachförderung findet in der Kindertagesstätte Julienstift, als Teil der Gesamtkonzeption, für alle Kinder statt.  

Die Förderung von Kindern mit /Mehrsprachigkeit sowie behinderter Kinder, Kinder mit Sprachstörungen und Kinder aus Familien, die wenig Sprachanregung bieten, ist eine wichtige Aufgabe in der pädagogischen Arbeit der Kindertagesstätte. Der Erwerb der Sprache geschieht am erfolgreichsten durch positive soziale Kontakte (Beziehung), durch Themen, die die Kinder interessieren und durch  Handlungszusammenhänge, die für die Kinder relevant sind.

Eine kommunikationsfreudige und wertschätzende Haltung der ErzieherInnen, der kollegiale Austausch, sprachliche und kognitive Herausforderungen für Kinder sowie ein gezielter Einsatz von Materialien und Medien bieten eine gute Unterstützung für die sprachliche Entwicklung von Kindern.

In der täglichen Praxis bieten sich besonders Bilderbuchbetrachtungen, dialogisches Lesen, Gruppengespräche und Einzelgespräche sowie die ständige sprachliche Begleitung der Alltagstätigkeiten zur Unterstützung der Sprachentwicklung an. Auch das Singen, Theater- und Rollenspiel.

In der Kindertagesstätte Julienstift leben viele unterschiedliche Menschen mit vielfältigen Vorstellungen, Meinungen und Interessen einen Teil des Tages zusammen. Damit sich ein positives Gruppengefühl entwickeln kann, ist gegenseitiger Respekt und die Bereitschaft zur demokratischen Teilhabe (Hessischer Bildungs-und Erziehungsplan) die Grundlage des täglichen Beisammenseins.

Den Kindern wird, entwicklungsspezifisch ermöglicht, mitzubestimmen. In Gruppengesprächen werden die Kinder angeregt, sich eine eigene Meinung zu bilden, aber auch die Meinungen anderer Kinder anzuhören und zu respektieren. Sie lernen demokratische Regelungen zur Entscheidungsfindung kennen, bringen eigene Ideen ein und erleben, wie diese erfolgreich umgesetzt werden können. Dies geschieht vor allem durch angeleitete Gespräche innerhalb der Bezugsgruppen, durch vielfältige demokratische Wahlmöglichkeiten, durch Auswahlregelungen in der Großgruppe, durch die Selbsttätigkeit und Autonomie.

Den Mitarbeitenden bieten sich Partizipationsmöglichkeiten durch die Diskussionen an Konzeptions-, Fach- und Fortbildungstagen sowie durch die wöchentlich stattfindenden Dienstbesprechungen.

Den Eltern ermöglichen wir durch Transparenz und regelmäßigen Austausch einen Einblick in den Alltag, da uns die Erziehungspartnerschaft sehr wichtig ist. Die Partizipation ist möglich durch die Elternbeirats-Arbeit, Elternbefragungen im Rahmen des Qualitätsmanagements, durch das Beschwerdemanagement und durch regelmäßige Gespräche mit ErzieherInnen und der Leitung.

In der Kindertagesstätte Julienstift ist das Thema Inklusion, d.h. das gemeinsame Aufwachsen und Lernen von Kindern mit unterschiedlichem Förderbedarf schon seit vielen Jahren ein wichtiger Bestandteil der pädagogischen Arbeit. Jedes Kind ist verschieden. Die Evangelische Kindertagesstätte Julienstift nimmt jedes Kind so an, wie Gott es geschaffen hat. Unabhängig von den jeweiligen individuellen Voraussetzungen und Bedürfnissen hat jedes Kind den Anspruch, seiner Entwicklung angemessen, unterstützt und gefördert zu werden. Es soll darin gestärkt werden, sich zu einer eigenverantwortlichen Person zu entwickeln (Hessischer Bildungs- und Erziehungsplan).

Die Montessori Pädagogik unterstützt diese Grundhaltung dem Kind gegenüber und ist in diesen Punkten mit dem hessischen Bildungs-und Erziehungsplan und der inklusiven Denkweise konform. Jedes Kind lernt anders, in seinem eigenem Tempo .Es kann Themen frei wählen, die es beschäftigen und lernt am besten durch Selbsttätigkeit. Die Erzieherinnen setzen gezielt Impulse und beobachten genau, was das Kind braucht. Die Leitmaxime heißt auch „Hilf mir, es selbst zu tun“. Die Montessori-Pädagogik ist eine liebevolle und wertschätzende Pädagogik, die die Kinder  in Ihrer Persönlichkeitsentwicklung enorm unterstützt , ihnen Zeit lässt ,selbst auszuprobieren, die Kinder ernst nimmt und an den Entwicklungsthemen der Kinder arbeitet.  

© Gesamtverband der Evangelischen Kirchengemeinden in Marburg, 2024