Nachdem eine Kollegin durch eine religionspädagogische Qualifikation verschiedene Methoden kennengelernt und dem Team vorgestellt hatte, entstand die Idee, eigene Egli-Figuren für unsere Einrichtung herzustellen. Im Oktober 2017 haben wir die Konzeptionstage des Teams dafür genutzt.
Der Workshop hat uns ganz schön herausgefordert. Wir waren erstaunt, wie viel Fingerspitzengefühl, handwerkliches Geschick und Handarbeit hierfür notwendig war. Doch die Herausforderung hat sich gelohnt und es war ein besonderes Teamerlebnis. Die Kinder haben sehr positiv darauf reagiert: „Das habt ihr für uns gemacht? Das habt ihr aber toll gemacht!“
Die Figuren sind wirklich gut und einzigartig geworden und haben seitdem einen festen Platz in unserer religionspädagogischen Arbeit. In der Adventszeit stellen sie die Stationen der Weihnachtsgeschichte nach. Im Flurbereich können alle Kinder die Geschichte nach und nach miterleben. Die Kinder gestalten den Bereich mit, indem sie z.B. Sterne für den Himmel über der Szenerie basteln. In der Passions- bzw. Osterzeit stellen wir eine prägnante Szene der Ostergeschichte dar. Es ist immer wieder interessant zu hören, wie die Kinder sich untereinander oder mit ihren Eltern beim Betrachten unterhalten. Sie erzählen, was gerade geschieht oder überlegen, was die Menschen wohl tun könnten. Die Figuren bieten einen Sprachanlass, wirken wortschatzerweiternd und empathiebildend.
Einzelne oder mehrere Figuren können auch in der religionspädagogischen Arbeit der Gruppe genutzt werden, z.B. zum Erzählen einer biblischen Geschichte. Sie helfen den Kindern, die Handlung zu verstehen und die Emotionen, die damit verbunden sind, besser nachzuvollziehen und auf ihr eigenes Leben übertragen zu können. Auch ein sozialpädagogischer Einsatz ist denkbar. Dafür gibt es zeitgemäße Kleidung für die Figuren. So können sie z.B. zum Klären eines Konfliktes oder das Sprechen über Gefühle genutzt werden. Die unterschiedlichen Größen, Haar- und Hautfarben geben den Kindern die Möglichkeit, sich eine Figur auszusuchen, mit der sie sich gut identifizieren können.
(Text und Fotos: Daniela Mergehen, Erzieherin, Martin-Luther-Haus)