Masken in der Kita

Bisher haben wir während der Corona Zeit in der Kita Masken getragen, wenn wir den Raum verlassen haben, mit Kollegen aus anderen Gruppen in Kontakt kamen oder mit Eltern im Gespräch waren. Es wurde Abstand gehalten und alle Hygieneregeln umgesetzt.

 

Was ist jetzt anders?

Die Maskenpflicht wurde Mitte April noch einmal verstärkt und gilt seitdem auch im pädagogischen Alltag. Das Tragen von Masken ist damit grundsätzlich in allen Situationen des Kita-Alltags verpflichtend. Die Lesefassung der neuen Hessischen Corona Verordnung mit Gültigkeit vom 19.04.2021 sagt: „Tragepflicht einer medizinischen Maske für das Personal in Tageseinrichtungen für Kinder und die Kindertagespflege für die gesamte Dauer der Tätigkeit.“ Ausnahmen sind möglich bei gesundheitlichen und pädagogischen Gründen.

 

Welche Auswirkungen hat das auf die alltägliche Arbeit mit den Kindern.

ie Kinder haben sich, im Gegensatz zum Anfang der Pandemie, an den Anblick von Erwachsenen mit Masken gewöhnt. Irritiert sind sie deswegen nicht mehr. Bedauern tun es viele trotzdem, weil sie z.B. weniger gut an unserem Gesichtsausdruck ablesen können, ob wir „traurig, genervt, sauer oder lustig“ sind. Wir sprechen mit ihnen und erklären, warum wir die Masken tragen und in welchen Situationen wir sie abnehmen.

War es bisher so, dass Masken in der pädagogischen Interaktion die Ausnahme waren, prüfen wir nun, in wann wir unser Verhalten durch die Maske anpassen müssen und welche Situationen es sind, die ein kurzzeitiges Abnehmen der Maske erfordern.

 

  • Beziehungsaufbau und Beziehungsgestaltung ist ein Grundpfeiler in der Arbeit mit Kindern. Insbesondere in der sensiblen Phase der Eingewöhnung neuer Kinder kann es helfen, die Maske abzusetzen, um sich zu zeigen, kennen zu lernen, Mimik zu lesen und so ein Vertrauensaufbau zu Kindern und Eltern zu erleichtern.
  • Wenn wir mit den Kindern sprechen, beobachten sie unsere Lippenbewegungen und ahmen diese nach. Sprachbildung und Sprachförderung passiert in den Kitas oft gezielt, aber vor allem auch im ganz normalen Alltag, bei ganz alltäglichen Verrichtungen.
  • Mit Hilfe von Mimik und Gestik erhöhen wir die die Spannung einer Geschichte beim Vorlesen von Büchern. Damit motivieren wir unruhigere Kinder zum Zuhören. Wir kompensieren nun die fehlende Mimik durch betonteres Lesen und Gestik, so dass es den Kindern leichter fällt, die Aufmerksamkeit zu halten. 
  • Die Maske dämpft unsere Stimmen und Missverständnisse zeigen uns, dass wir noch deutlicher und manchmal auch lauter sprechen müssen. So verstanden Kinder bei einer Pflanzaktion im Garten anstatt „Pflanzspaten – Planschbecken“.

 

Wir verstehen das Tragen der Maske als wichtigen Gesundheitsschutz in der Pandemie. Gleichzeitig freuen wir uns auf die Zeit, wenn unser pädagogischer Alltag wieder ohne Maske möglich ist.

 

Anke Hillig (Leitung) und Birte Schlesselmann (Beauftragte für die Evangelischen Kindertagesstätten)

 

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